10. Integrationscup im Boxen 28.09.2019
Frank Süß • 29. September 2019
Im Rahmen der Interkulturellen fand am Samstag die mittlerweile 10. Auflage der Boxwettkämpfe zum Integrationscup statt. An der unter Schirmherrschaft des Integrationsbeauftragten des Vogtlandkreises, Frau Veronika Glitzner, stehenden Veranstaltung nahmen Sportlerinnen und Sportler aus Bayern, Thüringen und Sachsen teil. 6 Kampfgemeinschaften bestehend aus insgesamt 16 Vereinsvertretungen bewarben sich im den Integrationscup. Diesen konnte am Ende das Team Nordsachsen (Leipzig, Delitzsch, Döbeln, Roßwein) mit 25 Zählern vor Gastgeber Boxteams Oelsnitz/ Plauen (22) und dem Team Bayern (Bad Windsheim, Amberg, Ansbach, Marktredwitz) mit 21 Punkten sichern.
Erfolgreichster Einzelverein war das Boxteam Oelsnitz mit 5 Siegen.
Den Reigen aus vogtländischer Sicht eröffneten Sala Mogamed Begejev (AC Atlas Plauen) und Ali Eskiew (Oelsnitz). Der ältere und bereits in 8 Kämpfen erfahrene Plauener dominierte die Begegnung, so dass er am Ende mit der Goldmedaille
um den Hals den Ring verließ.
Nach einer durch ihr Studium begründeten mehrmonatigen Pause stand Gina Spranger wieder zwischen den Seilen. In einer Sparringsrunde mit Henriette Stolpe (Leipzig) und Nadin Witschel (Bautzen) konnte Trainer Frank Süß eine Standortbestimmung bezüglich Sachsen- und U22 Meisterschaft vornehmen.
Gut aufgelegt zeigte sich Ives Brennenstuhl(Oelsnitz), der seinen drei Gewichtsklassen höher beheimateten Kontrahent Jonathan Dezel (Bad Windsheim) klar im Griff hatte. Wie sein Deckungsverhalten gegen stärkere Kontrahenten wirkt, bleibt abzuwarten. Für seine Tagesleistung jeden Falls erhielt er den Pokal für den besten Boxer der Kadetten.
Mit technischen Raffinessen wartete einer der Jüngsten, der Bautzener Diego Campo auf. Er entzauberte Aschab Wissataiv (Final Fighters Zwickau) regelrecht. Für seine herausragende Leistung wurde er als bester Boxer der Schülerklasse mit einem der 6 Einzelpokale geehrt.
Nach einer wechselvollen Auftaktrunde mit leichten Vorteilen für den Klingenthaler Max Knauthe, gab sein Gegner, Luca Rösner (Oelsnitz/ Erzgebirge), zu Beginn der zweiten Runde wegen einer Verletzung auf.
Redlich mühte sich Kürsat Kirim (Oelsnitz) gegen den mehr als einen Kopf größeren James Hörügel(Leipzig). Aus einer geschlossenen Deckung boxend, konnte er jedoch die Reichweitenvorteile des Messestädters nicht überwinden,
so dass der Punktsieg nach Nordsachsen ging.
Mit den bislang ungeschlagenen Paul Gärtner (Bautzen) musste es Deni Eskiew (Oelsnitz) aufnehmen. Aus einer geschlossenen Deckung boxend, erzielt der kleinere Vogtländer in den ersten beiden Runden geringe Vorteile, während der Ostsachse den dritten Abschnitt für sich entschied. Am Ende reichte es für einen knappen 2:1 Punktsieg für Eskiew.
In seinem ersten Männerkampf musste Alex Ualikhan (Oelsnitz) vor dem schlagstarken Schwarzenberger Said Marzgviodi bis zum Schlussgong auf der Hut sein. Am Ende setzte sich die Erfahrung von nahezu 60 Kämpfen gegenüber der Athletik durch: Punktsieg für Ualikhan.
Im einzigen Kampf im weiblichen Bereich beherrschte Annika Borchert (Döbeln/Roßwein) ihre Kontrahentin Jara Kokott (O elsnitz/Erz) klar, womit der Pokal der besten Boxerin des Nachmittags nach Roßwein ging.
Die berühmte Hand mehr im Ziel hatte Stanislav Cucerov (AC Atlas Plauen) gegen Moritz- Alexander Klemm. Vor allem mit dem Wechsel von Körper- und Kopfaktionen sammelte der Plauener die erforderlichen Punkte für seine Erfolg.
Eine positive Überraschung gelang mit seinem knappen 2:1 Punkterfolg über den mit bereits 15 Kämpfen Chemnitzer Kevin Pöhlmann Karapet Schnell (Oelsnitz). Der für das Boxteam Oelsnitz boxende Hofer Gymnasiast war ständig im
Vorwärtsgang, so dass der Gegner seine boxerischen Fähigkeiten kaum zur Geltung bringen konnte. Am Ende stand für Schnell ein knapper Punkterfolg und die Ehrung für den besten Boxer der Junioren-Klasse.
In einem vor allem kämpferisch geprägten Duell zwischen Ramin Rezaie (Gera) und Amir Sarandaz (Oelsnitz) setzte sich Sarandaz durch. Er war insgesamt Kampf bestimmender, hatte ein gutes Auge, musste jedoch aufgrund von Deckungslücken den einen oder anderen unnötigen Treffer einstecken.
Mit sowohl guten kämpferischen als auch boxerischen Leistungen dominierten Nikita Putilov (Leipzig) und Vlad Schefer (Amberg) ihre Gegner. Trotz großer Gegenwehr und kämpferischen Aufbegehren mussten sich Bogdan Stuckert (Ansbach) und Lemjide Chamseddine (Delitzsch) geschlagen geben.
Die beiden Sieger wurden durch die Schirmherrin, Frau Glitzner, mit den Altersklassenpokalen der Jugend bzw. Männer ausgezeichnet.
Im abschließenden Kampf im Limit bis 69 kg der Männer boxte Aziz Maliki (Boxteam Plauen) solide, so dass es am Ende für einen Punkterfolg über den nahezu gleichwertigen Rustem Sharif (Oelsnitz/Erzgebirge) reichte.
Nach etwa vier Stunden ging ein vom gastgebenden Boxteam Oelsnitz/ Plauen wieder bestens organisierter Boxnachmittag zu ende, was auch der anwesende Präsident des Boxverbandes Sachsen, Olafe Leib, und Sportwart Frank Hillmer so gesehen haben.


Nach seiner Qualifikation für die nationalen Titelkämpfe als Sachsenmeister, welche Elias Khaled Al Najjar mit zwei RSC- Siegen erboxte, kämpfte der Eleve der Oelsnitzer Boxschule am vergangenen Wochenende zu den Deutschen Meisterschaften. Mangels Mitbewerbern standen im Superschwer- Gewicht, Limit über 80 kg, lediglich 2 Athleten in der Starterliste, so dass der Schützling von Trainer Frank Süß bereits im Finale stand. Dort hatte er es mit dem fast 2 Meter großen Hessen Eldar Etemovic zu tun, welcher seine bisherigen Kämpfe allesamt und zum großen Teil vorzeitig gewonnen hatte. Elias lieferte dem Favoriten einen beherzten Kampf und ließ sich auch von den unsauberen und provokanten Aktionen des Hessen nicht beeindrucken. Am Ende errechneten 2 Punktrichter ein Unentschieden und 3 Juroren entschieden sich für Etemovic, so dass am Ende Platz 2 und Silber für den 13 Jährigen Schwergewichtler vom Boxteam Oelsnitz blieb. Timo Hofmann, auch als Deutsche Eiche bekannter EX-Profi-Boxer, bescheinigte dem Vogtländer eine solide boxerische und kämpferische Basis und machte Mut für weitere Aufgaben.

Jan Ualkhanov vom Boxteam Oelsnitz stand auch in dieser Saison wieder im Kader des BC Chemnitz 94 in der 1. Box- Bundesliga. Der Kapitän der Chemnitzer Wölfe trug mit 2 Siegen, einem Unentschieden und einer umstrittenen Niederlage zum dritten Platz in der Abschlusstabelle bei. Besondere Glanzlichter setzte der Bundeswehrsoldat im Auftaktkampf, als er den amtierenden Deutschen Meister Alen Rahimic (Schwerin) nach Punkten bezwang. Mit einer Topp- Leistung schloss er die Saison am vergangenen Wochenende mit einem wiederum klaren 3:0 Punktsieg gegen Straubing ab.

Elis Khaled Al Najjar (Boxteam Oelsnitz) erkämpfte am Wochenende in Roßwein den Titel des Sachsenmeisters. Im Halbfinale besiegte er Richard Kern (Olympia Leipzig) durch RSC in der 1. Runde. Auch im Finale mussten sich die Punktrichter nicht bemühen. Für den Zwickauer Malik Labanzanov war in Abschnitt 2 der Kampf zu Ende. RSC Sieger und damit Landesmeister im Limit über 80 kg bei den Kadetten: Elias Khaled Al Najjar. Nunmehr beginnen die Vorbereitungen auf die Deutschen Meisterschaften Mitte Mai in Lindow (Brandenburg).

Vor einer stimmungsvollen Kulisse von etwas mehr als 100 Zuschauern boxten am Samstag Nachmittag Boxer aller Alters- und Leistungsklassen um Medaillen und Pokale. Eng umkämpft war der Mannschaftspokal welcher an das ISK Ha lle ging. Das Team aus Sachsen- Anhalt hatte mit 4 Einzelsiegen die Nase knapp vor den Teams aus Amberg, Schwarzenberg, Eilenburg, Plauen und Gastgeber Oelsnitz, welche jeweils 3 Siege erkämpften, vorn. Bei einer vom gastgebenden Boxteam Oelsnitz bestens organisierten Veranstaltung traten die Sperken- Städter mit einem fast ausschließlich aus Debütanten bestehenden Aufgebot an. Dass es auf dem Weg zu alter Leistungsstärke noch ein langer Weg ist, konnten die Verantwortlichen ebenso sehen, wie die Zuschauer. Als erster hatte sich Nick Schmidt mit dem fast zwei Köpfe größeren und auch schwereren Quentin Wagner (Breitenbrunn) zu messen. Immer wieder versuchte Nick, die Reichweitenvorteile des Erzgebirglers zu überwinden. Am Ende wurde sein Kampfeswille mit einem Unentschieden bewertet.

Mit dem Ergebnis ihres letzten Wettkampfes, Platz 3 zum World-Cup in Köln im Jahr 2021, konnte Gina Spranger (rechts) Voting bei den Frauen für sich entscheiden. Nach Aussage von Bundes- Stützpunkttrainer René Benirschke eine schöne Ehrung und Erinnerung. Die Trophäe wurde vom mehrfachen Olympiasieger und Weltmeister in der nordischen Kombination, Erik Frenzel überreicht.

Pandemiebedingt gibt es in dieser Saison (wieder) nur eine 1. Boxbundesliga und das mit einer Minimalteilnahme von 4 Staffeln. Titelverteidiger Traktor Schwerin, Hannover- Seelze, Debütant München und die in der 29. Ligasaison boxenden Chemnitzer Wölfe. Zum ersten Auswärtskampf bei den Schweriner Traktoristen (12.02.22) waren mit Jan Ualikhanov (63,5kg- vorn, 1. v. l.) und Aram Aibyan (81kg- vorn, Mitte) zwei Boxer des Boxteams Oelsnitz dabei. Jan konnte mit einer taktischen Meisterleistung seinen Kontrahenten Simon Rieth (Hamburg für Schwerin) klar nach Punkten bezwingen. Das war bemerkenswert, da Jan nach mehr als 2 Jahren und der Demotivation durch die kurzfristige Absage der Teilnahme der Bundeswehr an Militär- WM im September 21 erstmals wieder im Ring stand. Im ungewohnten Limit bis 81 kg, Aram war im November 21 in der Klasse bis 86kg Deutscher Meister U22 geworden, war schon der Gang auf die Waage die erste große Herausforderung. Die zweit stand Aram dann im Ring in Gestalt des Nationalboxers Ben Ehnis (Köln für Schwerin) gegenüber. Im über weite Strecken offenen Schlagabtausch hatte der für den Gastgeber startende Ehnis aus Sicht der Punktrichter die berühmte Hand mehr im Ziel, so dass Aram eine Punktniederlage hinnehmen musste.

Aus den Umständen das Beste gemacht, so kann das Sportjahr 2021 gekennzeichnet werden. Auf der Habenseite stehen: Platz 3 beim Welt- Cup in Köln durch Gina Spranger sowie jeweils Gold beim Internationalen Chemnitzer Boxturnier und der Internationalen Deutschen Meisterschaft U22 durch Aram Aibyan. Die Umstände: Fast die Hälfte des Jahres konnte nicht oder kaum trainiert werden, auf sich immer wieder ändernde Umstände und Bedingungen galt es, sich einzustellen. Folgen: Beide geplanten Heimwettkämpfen mussten abgesagt werden. Gina Spranger konnte wegen einer Corona- Erkrankung ebenso nicht an der EM U22 teilnehmen wie Jan Ualikhanov an der Militär- WM, da die Bundeswehr eine Teilnahme während der Vorbereitungsphase absagte. Nicht zuletzt der immer wieder unterbrochene Trainingsbetrieb führte zu einer merklichen Mitglieder- Fluktuation. An dieser Stelle gilt allen Beteiligten und Unterstützern unser Dank. Des Weiteren besteht die Hoffnung auf ein weniger herausforderndes Jahr 2022, was sich u.a. in der Planung des Vogtlandenergie- Pokals (11.6.22) sowie des Integrations- Cups (1.10.22) ausdrückt. In diesem Sinne: Ein gesundes, neues Jahr 2022 und uns allen bestmögliche Erfolge.